Al la enhavo

Übersetzungshilfe

de FrankoVoglero, 2008-majo-19

Mesaĝoj: 68

Lingvo: Deutsch

milupo (Montri la profilon) 2008-oktobro-12 17:16:30

Hermann:Ich hoffe, es ist kein Sakrileg als Komencanto in diese hocherlesenen Grammatik-Kreise einzudringen?

Was haltet Ihr von:

Mi naskigxis je 1980.

demando.gif
Ist natürlich als Ausweichlösung immer möglich, nicht nur mit dieser Bedeutung. Es gibt auch lexikalisierte Verwendungen, wo "je" generell akzeptiert ist, z. B. je la naŭa horo "um neun Uhr". Aber "en" ist hier schon in Ordnung, es ist hier eine Kurzform von "en la jaro".
Ich bin auch gegen eine zu häufige Verwendung von "je", da dann irgendwann keiner mehr weiß, in welcher Bedeutung steht denn nun "je" in dem speziellen Fall. Die Bedeutung wird schwammig. Man weiß z.B. in deinem Beispielsatz nicht, ob "je" hier für einen Zeitpunkt ("en [la jaro]") oder einen Zeitraum ["i]dum[/i]") steht.

milupo (Montri la profilon) 2008-oktobro-13 16:08:18

Rudolf F.:
Nach gängiger Grammatiktheorie unterscheidet man:
- "Sprechzeit": der Zeitpunkt, an dem der Sprecher den obigen Satz sagt.

- "Erzählzeit": die Zeit, in der die Schilderung abläuft (hier klar durch "hieraŭ" festgelegt).

- "Vorgangszeit": die Zeit, in der die genannte Tätigkeit abläuft. (Hier lief die Reparatur vor der Erzählzeit ab, deshalb Vorzeitigkeitsform -ita.)
So ist es.
Bemerkung: Die drei Begriffe haben von mir ihren Namen bekommen, in Grammatiken mögen gleiche oder andere verwendet werden.
In der Linguistik heißt die Sprechzeit ebenfalls Sprechzeit, die Erzählzeit Betrachtzeit und die Vorgangszeit Aktzeit. Das ist die offizielle deutsche Terminologie. Aber die Begriffe, die Rudolf genannt, drücken das m.E. noch klarer aus.
In dem Fall wie oben, wo gilt:
Vorgangszeit < Erzählzeit < Sprechzeit
spricht man sonst von Plusquamperfekt.

Dessen Existenz wird von den Aspektisten geleugnet. Sie würden den obigen Satz mit "Gestern wurde mein Auto repariert" übersetzen und mit
Vorgangszeit
Das Plusquamperfekt (auch: Vorvergangenheit) tritt im Grunde nur dann auf, wenn ein Satz aus Hauptsatz und Nebensatz besteht, die Handlung des Hauptsatzes bereits in der Vergangeheit abläuft und die Handlung des Nebensatzes aber noch weiter in der Vergangeheit liegt oder zum Zeitpunkt der Handlung des Hauptsatzes bereits abgeschlossen ist. Im Deutschen werden solche Sätze meist mit "nachdem" eingeleitet, in Esperanto mit "post kiam" oder, wenn Haupt- und Nebensatz das gleiche Subjekt haben, erhält das Verb des Nebensatzes die Endung -inte.

Z. B.:
Post kiam mi estis leginta/legis la mesaĝon de Rudolf, mi tuj respondis.

Leginte la mesaĝon de Rudolf, mi tuj respondis.

Beide Sätze bedeuten:
Nachdem (post kiam) ich die Nachricht von Rudolf gelesen hatte (estis leginta), habe ich sofort geantwortet.

Bei unterschiedlichem Subjekt geht nur die Variante mit "post kiam":

Post kiam Rudolf estis skribinta/skribis sian mesaĝon, mi tuj respondis.

Nachdem Rudolf seine Nachricht geschrieben hatte, habe ich sofort geantwortet.

Oben ist sowohl im Haiptsatz als auch im Nebensatz "mi" das Subjekt. Unten ist im Nebensatz "Rudolf" das Subjekt, im Hauptsatz ist "mi" das Subjekt.

Das Plusquamperfekt hat die Form "estis ...-inta", hier estis leginta bzw. estis skribinta. Das Plusquamperfekt ist im Esperanto jedoch selten (wie überhaupt die zusammengesetzten Zeiten), es wird normalerweise die einfache Vergangenheit auf -is verwendet, da der zeitliche Unterschied zwischen Hauptsatz und Nebensatz bereits durch die Konjunktion "post kiam" angedeutet wird. Deswegen in meinen Beispielsätzen die Formen "legis" und "skribis" nach dem Schrägstrich.

milupo (Montri la profilon) 2008-oktobro-13 16:56:51

Rudolf F.:
Noch eine generelle Bemerkung: Statt "Atisten" und "Itisten" sollte man lieber "Tempisten" und "Aspektisten" sagen, denn der Unterschied in den beiden Schulen ist, dass die Tempisten -a-, -i- und -o- in Partizipien zeitlich erklären, die Aspektisten mit Aspekten (Dauer, Wiederholung, Abgeschlossenheit, usw.)
Hier standen sicherlich die slawischen Sprachen Pate, die Aspekte kennen, einen unvollendeten (imperfektiven) und einen vollendeten (perfektiven) Aspekt. Der unvollendete Aspekt drückt Dauer, Wiederholtheit oder Gewohnheitsmäßigkeit einer Handlung aus bzw. einen Vorgang. Der vollendete Aspekt dagegen Einmaligkeit, Abgeschlossenheit einer Handlung bzw. einen Zustand aus. Die Mehrzahl slawischer Verben hat somit Aspektpaare. Echte Aspektpaare unterscheiden sich kaum in der Bedeutung, nur eben in den genannten Bedeutungsnuancen, z. B. ist im Obersorbischen pisać "schreiben" (unvollendet) und napisać "schreiben" (vollendet). Analog im Tschechischen: psát "schreiben" (unvollendet), napsat "schreiben" (vollendet). Die vollendeten Formen können auch die Bedeutung "aufschreiben" haben. Im allgemeinen ist bei vollendeten Verben dann die Bedeutung der aktuellen Gegenwart (Präsens) ausgeschlossen, der Form nach wird zwar das vollendete Verb im Präsens wie beim unvollendeten Verb gebildet, die "Präsens"form des vollendeten Verbs hat aber Zukunftsbedeutung. Aber das führt jetzt zu weit, nur mal so am Rande.

horsto (Montri la profilon) 2008-oktobro-14 18:48:21

white knight:
Bei der Gelegenheit mal eine ganz andere Frage:
Wie bringt man den deutschen Ausdruck "...na und ?!" in's Esperanto ?
Dumme Frage, na und ! rido.gif
Ich würde solche Redewendungen auf keinen Fall wörtlich übersetzen, wie etwa: "nu kaj", sondern nach der Bedeutung.
Da bietet sich als erstes wohl "ne gravas" an.
Etwas offensiver, als Frage: "Ĉu ĝenas vin?"
oder vielleicht: "Ne ĝenas min!"

milupo (Montri la profilon) 2008-oktobro-14 21:39:16

Rudolf F.:
"La tutan tagon vi kuŝas ĉe la marbordo."
"Nu jes, kaj kio do? Mi ja havas feriojn."

"Kio do?" würde sogar reichen, wenn man auf Kürze Wert legt.
"Nu kaj kio do" ist auch möglich - im Sinne von "na wenn schon", "und wenn schon".

fantazo (Montri la profilon) 2008-oktobro-31 21:24:27

Was ich mich schon seit längerem frage, wie man so Wörter wie "bisschen" wie in "Er ist ein bisschen blöd" in Esperanto übersetzt.

Mein Ansatz wäre etwas mit -et-, aber mehr auch nicht. Hat da wer eine Ahnung?

milupo (Montri la profilon) 2008-oktobro-31 21:34:32

fantazo:Was ich mich schon seit längerem frage, wie man so Wörter wie "bisschen" wie in "Er ist ein bisschen blöd" in Esperanto übersetzt.

Mein Ansatz wäre etwas mit -et-, aber mehr auch nicht. Hat da wer eine Ahnung?
Mit -et- liegst du gar nicht so falsch. Du kannst einerseits das Tabellenwort "iom" verwenden oder seine Verkleinerungsform "iomete". - "Li estas iom[ete] stulta".

neopoly (Montri la profilon) 2008-novembro-01 20:34:12

Hallo Ihr Lieben!

Ich habe nichts gefunden wie ich diese folgenden Dinge übersetzen kann.

Mir
Dir
Ihm, Ihr... etc

also in einem Beispiel wie:

Mi skribus .... du leteroj.

Nutze ich hier den Dativ,
oder denke ich hier zu "deutsch"?

Vielen Dank im Voraus! sal.gif

::edit::

schreibe ich "Mi skribus al vi du leteroj." ?

horsto (Montri la profilon) 2008-novembro-01 21:31:05

neopoly:
schreibe ich "Mi skribus al vi du leteroj." ?
Ist schon fast richtig. Der Dativ wird mit der Präposition 'al' gebildet, der Akkusativ mit '-n':
Mi skribus al vi du leterojn.

-us ist übrigens Konjunktiv.

neopoly (Montri la profilon) 2008-novembro-01 23:26:13

horsto:
neopoly:
schreibe ich "Mi skribus al vi du leteroj." ?
Ist schon fast richtig. Der Dativ wird mit der Präposition 'al' gebildet, der Akkusativ mit '-n':
Mi skribus al vi du leterojn.

-us ist übrigens Konjunktiv.
Dankon horsto!

Ja, Konjunktiv war mir bewusst (wir haben verschiedene Tempora durchgemacht), meine Freundin und ich waren am üben und sie hat mich auf einmal gefragt was denn überhaupt "dir" heißt... ridulo.gif sal.gif

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