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Frisches aus Netz und Zeitung

od Hermann, 15. junij 2008

Sporočila: 773

Jezik: Deutsch

jeckle (Prikaži profil) 14. januar 2012 08:10:47

Alles klar! An diese Bedeutung von Wort hatte nicht gedacht, stand wiedermal ganz schön auf dem Schlauch. Auf "Auf ein Wort ..." folgt ja auch meist eine längere Ansammlung von Wörtern, meist unerfreuliche. Und vor "Amen" sind auch noch andere Wörter im "Wort zum Sonntag". Jetzt hab ich's. Danke

ratkaptisto (Prikaži profil) 14. januar 2012 08:20:18

Eine der wohl ältesten Esperanto-Sprecherinnen aus Deutschland ist Regina Friedrich aus Bad Pyrmont, die kürzlich ihren 100. Geburtstag feiern konnte. An der Gästerunde nahmen zwei Mitglieder der Esperantogruppe "La Ratkaptista Bando" aus Hameln teil. Hier ein kleiner Bericht und zwei Bilder:

http://www.esperanto.de/hameln/Fotos%202012.htm

Hermann (Prikaži profil) 15. januar 2012 13:05:58

"Der Standard" schreibt über 125 Jahre Esperanto, die "Dreiländerkonferenz" österreichischer, tschechischer und slowakischer Esperanto-Vereine, das Esperantomuseum in Wien und die Verbreitung der Sprache.

EmmettBrown (Prikaži profil) 16. januar 2012 03:18:42

Hermann:Der Kurier mit einem Bericht über das "erfolglose Esperanto" und mit einem Lobgesang auf "Globish"
Der Artikel macht mich ein wenig wütend. Ich kann es nicht leiden, wenn Leute aktiv etwas schlechtmachen und behindern, und sich danach dann darüber belustigen, wie erfolglos dasjenige dann war. Es ist richtig, daß Esperanto heute nicht die Rolle spielt, die es spielen könnte. Sieht man aber auf die Geschichte um Hitler und Stalin, so kann man sich an drei Fingern ausrechnen, warum es denn so gekommen ist. Und wo wir gerade beim Rechnen sind: Man kann im Web leicht nachforschen, wieviel Milliarden Euro jedes Jahr an Kosten eingespart werden könnten, lernten wir in der Schule als erste Fremdsprache Esperanto.

Vorschlag: Staaten mit ausgeglichenem Haushalt können meinetwegen Englisch als erste Fremdsprache favorisieren. Aber wo die Kassen klamm sind, ist Esperanto die erste Wahl. Das ist zumindest meine Meinung.

Ĝis,
Daniel

mschmitt (Prikaži profil) 16. januar 2012 07:14:39

EmmettBrown:Der Artikel macht mich ein wenig wütend.
Was mich im Nachhinein ärgert, ist die Aussage, daß englischsprachige Muttersprachler die Könige im internationalen Geschäft ("Business") seien. Das kann mich zwar freuen, weil ich sehr gut Englisch spreche und schreibe und der Einäugige bekanntlich König unter den Blinden ist. Aber die Ableitung davon ist, daß man sich als selbsternannter "Globisch"-Sprecher mit dem selbst für ausreichend erklärten Wortschatz eines Vorschulkinds freiwillig zum stammelnden Untertan macht. Eine unglaublich arme Denkweise.

Ich habe in einem halben Jahr halbwegs brauchbar Esperanto gelernt. Wie einfach wäre das erst, wenn man es täglich bei der Arbeit damit zu tun hätte?

EmmettBrown (Prikaži profil) 16. januar 2012 20:01:54

Eines der Kernprobleme ist, daß Esperanto sogar von Esperantosprechern nicht ernstgenommen wird. Da fällt mir spontan jemand ein, der eine Webpräsenz auf Esperanto hat, die Pfade dann aber wieder auf Englisch bezeichnet (z.B. "images" statt "bildoj"). Bei anderen Projekten ist das zuweilen noch extremer. Esperanto wird einfach als "Spielzeug" angesehen und nicht als brauchbare Alternative zu Englisch.

Englisch dagegen wird "einfach benutzt" mit einer gewissen Selbstverständlichkeit, ohne darüber nachzudenken oder es in Frage zu stellen. Schreibt jemand beispielsweise eine Software, ist es "ganz normal", daß er z.B. die Schlüsselwörter einer INI- oder XML-Datei "natürlich" auf Englisch wählt, selbst dann, wenn die Software sonst auf Deutsch ist und nicht mal eine englische Benutzerschnittstelle besitzt.

Will man Esperanto etwas mehr Rückenwind geben, sollte man mit der gleichen Selbstverständlichkeit solche englischen "Einlagen" gegen esperantische tauschen. Dadurch bleibt Esperanto nichts exotisches mehr, was er derzeit nämlich noch ist, sondern wird etwas alltägliches, normales, selbstverständliches. Das alleine wird natürlich nicht ausreichen, dürfte aber ein Schritt in die richtige Richtung sein, denke ich.

Ĝis,
Daniel

Sunjo (Prikaži profil) 16. januar 2012 21:44:38

Mal eine andere Meinung: ich denke, in der Wirkung nach außen ist die Mehrheit der Esperantisten eher kauzig (ob noch halbwegs sympathisch oder auch das nicht mehr, hängt dann von der Einzelperson ab).

Zum Beispiel finde ich die relativ heftige Reaktion auf den Globish-Artikel, in dem Esperanto einfach nur mal kurz in der Einleitung erwähnt wird (nicht verunglimpfend oder unwahr), übertrieben. Nach meinem Empfinden ist so etwas eher abschreckend als eine ergriffene Chance zur Werbung.

Ich bin für Esperanto, aber ich bin nicht gegen Englisch oder andere Sprachen. Jemand der andere Sprachen schlecht macht, um Esperanto danach noch mehr anpreisen zu können, stellt sich meiner Meinung nach selbst ins Abseits.

EmmettBrown (Prikaži profil) 16. januar 2012 23:41:16

Sunjo:Mal eine andere Meinung: ich denke, in der Wirkung nach außen ist die Mehrheit der Esperantisten eher kauzig (ob noch halbwegs sympathisch oder auch das nicht mehr, hängt dann von der Einzelperson ab).
[...]
Ich bin für Esperanto, aber ich bin nicht gegen Englisch oder andere Sprachen. Jemand der andere Sprachen schlecht macht, um Esperanto danach noch mehr anpreisen zu können, stellt sich meiner Meinung nach selbst ins Abseits.
Also ich glaube, es ist niemandes Absicht, andere Sprachen schlecht zu machen, und Esperanto soll ja auch nicht das Fremdsprachenlernen überflüssig machen. Das, was vielen sauer aufstößt, ist, daß Englisch sich anschickt, alle anderen Sprachen mehr oder weniger ganz zu vernichten. Zu solch einem Linguizid wäre Esperanto übrigens theoretisch auch in der Lage, was auch nicht verschwiegen werden soll.

Aber es stimmt, daß die Fronten sehr verhärtet sind und Esperantisten, die die anglistische Bedrohung ja wahrnehmen, sicherlich hier und da über's Ziel hinausschießen. Es ist leider nicht ganz einfach, immer einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn die Englischfraktion mit Gebrüll und Begeisterung zum finalen Vernichtungsschlag ausholt. Wer es nicht glaubt, kann ja mal in seiner Umgebung eine Umfrage machen, ob es gut wäre, würde man in der ganzen EU nur noch Englisch sprechen. Aber man sollte sich besser schon vorher im Geiste auf ein fatales Ergebnis vorbereiten.

Eines der Hauptprobleme ist, daß sich die Werte heutzutage sehr gewandelt haben. Hätte man noch zum Ende des vergangenen Jahrhunderts ehrfurchtsvoll den Hut vor Schlagworten wie Gleichberechtigung, Neutralität oder Kulturschutz gezogen, so interessiert die heutige Jugend sich nur noch, ob etwas "cool" ist. In Hamburg wurde die Schreibschrift abgeschafft, Rechner erobern die Kindergärten (ich als Informatiker halte nichts davon). Vernunft und Weisheit werden langsam zu Fremdwörtern. In solch einer Zeit hat es eine Idee wie Esperanto unglaublich schwer. Das ist ein ähnliches Gefühl wie das zu jenen Zeiten, als die Männer noch mit Begeisterung in den Krieg zogen und man die Pazifisten auslachte.

Ĝis,
Daniel

mschmitt (Prikaži profil) 17. januar 2012 11:17:00

Es gibt übrigens Leute, die Globisch als Plansprache sehen: http://de.wikipedia.org/wiki/Globish

samueldora (Prikaži profil) 17. januar 2012 22:05:45

Zum Thema Globish weise ich gern auf eine längere Kritik von Claude Piron (Dolmetscher und Psychologe, 1931-2008) hin. Hier ein Auszug:

"Le globish n’est pas une langue. Il est impossible de tout exprimer avec ses 1500 mots. Par exemple, les mots nécessaires pour dire "Garçon, une salade de tomates !" ne figurent pas dans la liste. "Expliquez-vous par gestes", dit M. Nerrière. Comment allez-vous mimer "salade" et "tomate" de manière à éviter toute confusion ? De même, si l’on peut dire "je t’aime" (mais pas "tu m’aimes", me ne fait pas partie des 1500 élus), on ne peut pas dire "Ah ! ce parfum de rose que dégage ta peau ! Il me fait trembler comme un palmier sous le sirocco." *

Übersetzung (ohne Perfektionsanspruch)

"Globish ist keine Sprache. Es ist unmöglich, alles mit seinen 1500 Worten auszudrücken. Zum Beispiel erscheinen die nötigen Worte, um "Herr Ober, einen Tomatensalat!" zu sagen, nicht auf der Liste. "Machen Sie sich mit Gesten verständlich", sagt Herr Nerrière. Wie wollen Sie "Salat" und "Tomate" auf eine Art und Weise darstellen, die nicht zu völliger Verwirrung führt? So geht es weiter. Wenn man "Ich liebe dich" noch sagen kann (aber nicht "du liebst mich", mich ist nicht unter den 1500 auserwählten Worten), kann man nicht mehr sagen: "Ah! Dieser Rosenduft, der deiner Haut entströmt! Er lässt mich beben wie eine Palme im Schirokko." ...

Gut, man wird diese Redewendung kaum für Unterhaltungen mit japanischen oder russischen Geschäftspartnern benötigen. Aber das Beispiel zeigt deutlich genug, und Nerrière² betont auch ausdrücklich selbst, dass Globish ein Werkzeug für bestimmte, eingeschränkte Sprachsituationen ist, nicht mehr.

* Vollständiger Text hier: www.esperanto-sat.info/article.php3?id_article=719,
² Erfinder des Globish, um das es hier geht. Ein anderes Englisch-Derivat gleichen Namens wurde ein paar Jahre früher von Gogate erfunden

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